geschrieben von Prof. Dr. Dr. h.c. Natalia Dubrovinskaia
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Als Vorsitzende der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie (DGK) freue ich mich, Ihnen meine Eindrücke von der vergangenen Veranstaltung und die Erfahrungen, die ich und die anderen beiden Mitglieder des lokalen Organisationskomitees (Prof. Dr. Sander van Smaalen, Laboratorium für Kristallographie, Universität Bayreuth, und Prof. Dr. Dr. h.c. Leonid Dubrovinsky, Bayerisches Geoinstitut, Forschungsinstitut für Experimentelle Geochemie und Geophysik, Universität Bayreuth) gesammelt haben, mitzuteilen. Zwischen dem 18. und 21. März 2024 haben wir 288 Kristallographen aus Deutschland und 13 anderen Ländern in Bayreuth begrüßt.

Die verschiedenen Bereiche der Kristallographie wurden in 28 Fachsitzungen (Microsymposia) behandelt, einschließlich eines „Lightning Talks“-Symposiums, das sich auf die Forschung junger Kristallographen fokussierte, und eines „Oral Posters“-Symposiums, das die Gelegenheit gab, ausgewählte Poster in 5-minütigen Vorträgen kurz vorzustellen (Abb. 1). Insgesamt wurden 136 Vorträge gehalten, darunter 26 „Lightning Talks“ und „Oral Posters“ sowie 4 Plenarvorträge. 107 wissenschaftliche Beiträge wurden als Poster präsentiert. Eine begleitende Industrieausstellung gab einen Einblick in moderne Technik und Software für Kristallographen.
Die Plenarvorträge waren die Höhepunkte der Konferenz. Ihre Referenten sind weltweit führende Spezialisten auf verschiedenen Gebieten der Kristallographie: Prof. Dr. Randy John Read (AlphaFold in Strukturbiologie) von der Universität Cambridge, Cambridge Institute for Medical Research (UK), Dr. Marc de Boissieu (aperiodische Kristalle) von der Universität Grenoble Alpes, CNRS, Grenoble INP (Frankreich), sowie Dr. Eugenia Peresypkina (Kristallographie der Supramoleküle) und Prof. Dr. Maxim Bykov (Hochdruckkristallographie), beide von der Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Anorganische und Analytische Chemie (Deutschland).


Das lokale Organisationskomitee hat sein Bestes getan, um moderne Standards bei der Organisation der DGK-Jahrestagung 2024 in Bayreuth umzusetzen. Insbesondere im Gegensatz zu früheren DGK-Konferenzen, die auf Universitätsgeländen organisiert wurden, fand die 32. DGK-Tagung in Bayreuth in einem speziellen Kongresshotel (ARVENA Kongress Hotel Bayreuth) statt, sodass die Unterbringung der Teilnehmer und der Veranstaltungsort unter einem Dach waren. Außerdem setzten wir den Beginn der Konferenz auf 14:00 Uhr fest, eine Stunde später als in den Vorjahren. All dies ermöglichte die am besten besuchte Eröffnungszeremonie seit jeher (Abb. 2). Die Mittagessen wurden vor Ort organisiert (die Kosten dafür waren in der Konferenzgebühr enthalten), was ununterbrochene Diskussionen erleichterte und die Networking-Möglichkeiten über die Mikrosymposienräume hinaus erhöhte (Abb. 3) und eine wirklich familiäre Atmosphäre unter den Kristallographen schuf (Abb. 4). Dies wurde von den Teilnehmern sowohl vor Ort als auch nach der Veranstaltung sehr geschätzt, wie aus ihrem Feedback hervorging.

Der gesellige Abend im berühmten Bayreuther Restaurant „Liebesbier“ (Abb. 5) bot eine fröhliche Zeit an einem Ort, der leckeres Essen und die größte Auswahl an Bieren, die man in Bayreuth finden kann, in einer wirklich gemütlichen Atmosphäre anbot.
Der Zeitplan des Treffens war ein wichtiger Punkt der Organisation. Nach gründlichen Diskussionen entschied das lokale Organisationskomitee, das „1×30 + 3×20“-Schema für alle Mikrosymposien in 4 parallelen Sitzungen zu übernehmen. Das bedeutet, dass von den 4 geplanten Vorträgen bei jedem MS ein eingeladener Vortrag von 30 Minuten und 3 reguläre Vorträge von jeweils 20 Minuten gehalten wurden. Da alle Sitzungen parallel stattfanden, konnte man leicht seinem eigenen Plan folgen und nicht überlappende Präsentationen bei verschiedenen MS besuchen.

Eine Konferenz-Fotosession wurde in Bayreuth zum ersten Mal eingeführt (Abb. 6).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die DGK-Tagung 2024 als eine unschätzbare Plattform zum Wissensaustausch, Ideenaustausch und zur Förderung von Kooperationen innerhalb der lebendigen Kristallographie-Gemeinschaft diente. Ich bin zuversichtlich, dass es nicht nur neue Entdeckungen und Entwicklungen in diesem Bereich inspiriert hat, sondern auch unser Verständnis der Welt vertieft hat. Die aufschlussreichen Beiträge jedes Teilnehmers werden sicherlich einen kollektiven Einfluss auf den Fortschritt der kristallographischen Forschung haben, auf den ich mich freue, nächstes Jahr beim DGK 2025 mehr darüber zu erfahren.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Dr. h.c. Natalia Dubrovinskaia/ Vorsitzende der 32. Jahrestagung der DGK 2024
University of Bayreuth, Laboratory of Crystallography, Material Physics and Technology at Extreme Conditions