Geschrieben von Hannah Waldmann.
Das jährliche Treffen der jungen Kristallographen fand in diesem Jahr vom 30. September bis zum 2.Oktober 2024 bei Rigaku in Neu-Isenburg statt. Los ging’s Montagabend um 17 Uhr in den erst kürzlich fertiggestellten Meeting-Räumen des Rigaku Europe SE Headquarters im beschaulichen Neu-Isenburg. Dort wurden zunächst alle Teilnehmenden herzlich willkommen geheißen und nach einer kurzen Einführung über den allgemeinen Ablauf des Treffens sowie einer Vorstellung des Unternehmens Rigaku und dessen Geschichte ging es auch direkt zum Social Evening im Restaurant „Grüner Baum“. Der Fußweg bot Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen und wurde schon fleißig für wissenschaftlichen Diskurs genutzt. Dort angekommen ging‘s mit gutem Essen und angeregten Unterhaltungen weiter. Dazu wurde der ein oder andere Bembel hessischer Ebbelwoi geleert.
Den Anfang am Dienstagmorgen hat Prof. Ella Schmidt (Universität Bremen) mit dem ersten wissenschaftlichen Vortrag des Meetings gemacht. Obwohl Sie leider nicht persönlich anwesend sein konnte, hat Sie uns per Zoom über die faszinierende und erstaunlich hübsche Welt der 3D-ΔPDF Analyse berichtet. Im Anschluss ging es mit einem der großen Highlights des Meetings weiter, die Rigaku Lab Tour. Über insgesamt drei Stunden haben sich die Application Scientists Zeit genommen, uns das breite Spektrum an top-modernen Analytikgeräten vor Ort zu zeigen. Vorgestellt wurden insgesamt 6 Geräte bzw. Analytiktechniken von Röntgenfluoreszenzspektrometer über das klassische Röntgeneinkristalldiffraktometer bis hin zum dedizierten Elektronendiffraktometer. Durch das großzügig bemessene Zeitfenster blieb an jedem Gerät Zeit, die ein oder andere Messung live mitzuverfolgen und es konnten viele interessierte Fragen gestellt werden. Nach dem Mittagessen frisch gestärkt stand dann auch schon die erste Runde Lightning Talks an. Hier durfte zunächst die erste Hälfte der Teilnehmenden innerhalb von 5 Minuten dem Publikum einen Vorgeschmack auf ihre Poster geben. Nach einer kurzen Kaffeepause hat uns Dr. Bonnie Murphy (MPI of Biophysics) einen Einblick in ein weniger kristallographisches aber deswegen nicht weniger interessantes Thema gegeben. Sie hat über ihre Arbeit zur Aufklärung von Proteinstrukturen unter anderem mittels Cryo-Elektronenmikroskopie berichtet. Nach diesem Exkurs in die Biophysik hat uns Stephanie Marek (Merck) von ihrem beruflichen Werdegang und ihrer Arbeit bei der Firma Merck erzählt. Damit war das Vortragsprogramm des Tages auch schon zu Ende und es ging mit der ersten von insgesamt zwei Postersessions weiter. Mit etwa 10 Postern pro Session war hier sowohl platztechnisch als auch zeitlich genug Raum für ausführlichere Erläuterungen und reichlich wissenschaftliche Diskussionen an jedem Poster. Im Anschluss an die Postersession stand zum Abendessen im Nachbarraum ein warmes Buffet bereit. Bei einer vielfältigen Auswahl an Speisen und reichlich Getränken haben wir dann auch den zweiten Abend des Treffens in geselliger Runde ausklingen lassen.
Am Morgen des dritten und letzten Tags war der Seminarraum trotz des vergangenen Abends gut gefüllt für den Vortrag von Prof. Florian Kleemiß (RWTH Aachen) zum Thema Quantenkristallographie und nicht-sphärischer Beugungsdatenmodellierung. Den Abschluss des wissenschaftlichen Vortragsprogramms machte die zweite Hälfte der Teilnehmenden mit ihren Lightning Talks gefolgt von der zweiten Postersession. Auch hier waren wieder die verschiedensten Fachrichtungen vertreten und es wurde bei Kaffee und Keksen fleißig diskutiert. Im Anschluss daran wurde das diesjährige Treffen der Young Crystallographers mit einer kurzen Abschiedsrunde und der Vergabe der Posterpreise geschlossen, die an Esthy Hung, Jan Elsaß und (überraschenderweise) mich selbst gingen.
Persönlich möchte ich mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei den Organisatoren von den Young Crystallographers und Rigaku sowie bei allen Teilnehmern für das absolut interessante und kurzweilige Treffen bedanken. Ich habe in diesen paar Tagen viel gelernt und habe auch viele neue und vor allem nette Leute kennengelernt.
Vielen Dank und hoffentlich bis nächstes Jahr!