80. Geburtstag von Prof. Peter Paufler am 18. Februar 2020


DGK-News Date: 12. Februar 2020

Halle (Saale), zum 18.Februar 2020

Zur Vollendung seines 80. Lebensjahres am 18. Februar 2020 möchten die Unterzeichnenden im Namen zahlreicher Weggefährten und Schüler Herrn Prof.(i.R.) Dr. Dr.(h.c.) Peter Paufler herzlich gratulieren und ihm für die Zukunft das Allerbeste wünschen.

Peter Paufler wurde in Dresden geboren, wo er auch sein Studium der Physik an der Technischen Universität 1958 begann. In seiner Diplomarbeit 1963 befasste sich Peter Paufler mit der Züchtung von Einkristallen intermetallischer Verbindungen, es folgten Promotion 1967 und Habilitation 1971, dabei erarbeitete er grundlegende Beiträge zum plastischen Verhalten der Laves-Phase MgZn2 als Mitarbeiter von Gustav E. R. Schulze. Sein Mentor und wissenschaftlicher Lehrer G.E.R. Schulze war es auch, der ihn gegen verschiedene politisch motivierte Angriffe abschirmte und damit auch dazu beitrug, den Einstieg in die Hochschullehrerlaufbahn zu ermöglichen, was sonst unter den damaligen Umständen wohl nicht möglich gewesen wäre.

Ab 1963 war Peter Paufler wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am gleichen Institut, in dieser Zeit befasste er sich in Zusammenarbeit mit Herrn Schulze auch mit Fragen der Systematik von Kristallstrukturen intermediärer Phasen. In diese Zeit fallen auch zeitweilige Arbeitsaufenthalte im Kernforschungszentrum Grenoble und im Institut für Kernforschung Dubna sowie 71/72 ein Zusatzstudium an der Physikalischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Universität. 1970 wurde Peter Paufler zum Hochschuldozenten für Experimentalphysik ernannt, 1973 übernahm er nach der Emeritierung von Professor Schulze die Leitung des Lehrkollektivs Festkörperphysik, das die Ausbildung aller Physikstudenten der TU zu gewährleisten hatte.

1968 wurden Peter Paufler Mitglied der Vereinigung für Kristallographie der DDR, in der er auch bald aktiv mitwirkte. 1972 übernahm Peter Paufler die Leitung der Arbeitsgruppe Gitterphysik, seit 1974 gehörte er der Leitung der VFK und dem Nationalkomitee für Kristallographie der DDR an, von 1983 bis 1985 war er Vorsitzender der VFK. 1978 wurde Peter Paufler als Nachfolger von H. Neels auf den Lehrstuhl für Kristallographie an der Universität Leipzig berufen, diese Position war verbunden mit der Leitung des Instituts für Kristallographie, Mineralogie und Materialwissenschaften. Während seiner Tätigkeit konzentrierte er sich besonders auf die Untersuchung halbleitender III-V Verbindungen, 1992 nahm Peter Paufler einen Ruf auf den Lehrstuhl für Kristallographie an der TU Dresden an, bis er im Jahre 2006 in den Ruhestand trat. Besondere Aufmerksamkeit hat Peter Paufler neben seiner Mitwirkung in Universitätsgremien und nationalen und internationalen kristallographischen Organisationen  sowohl in Leipzig als auch in Dresden der Lehre gewidmet; dass er auch auf diesem Gebiet sehr erfolgreich war, haben seine Schüler und auch diejenigen Studenten, die seine Vorlesungen besuchten, immer wieder betont.

Sein wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 200 Publikationen; Peter Paufler ist Autor mehrerer Lehrbücher, von denen besonders die 1986 erschienene ‚Physikalische Kristallographie’ zu erwähnen ist, ein Buch, das Generationen von Studenten mit den Grundlagen der Kristallphysik und den physikalischen Eigenschaften von Kristallen vertraut gemacht hat.

Peter Paufler ist Mitglied in einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Vereinigungen, war maßgeblich beteiligt an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie (DGK), der Nachfolgeorganisation von VFK und der Arbeitsgemeinschaft für Kristallographie (AGKr), war Mitglied des Vorstands und Vorsitzender und wurde 2014 zum Ehrenmitglied ernannt. 2006 wurde Peter Paufler Ehrenmitglied der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG), deren Vorsitz er ebenfalls innehatte, im selben Jahr verlieh ihm die Universität Leipzig die Ehrendoktorwürde, seit 1998 ist er auch Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

Die Unterzeichnenden wünschen Peter Paufler, dass er gemeinsam mit seiner Frau Ursula und ihren Kindern noch viele erfüllte Jahre mit Freude am Leben und besonders seiner Wissenschaft verbringen kann.

Ekkehart Tillmanns (Wien) und Dirk C. Meyer (Freiberg)