Am 22. März 2014 verleiht die Stadt Remscheid die Röntgenplakette an Frau Prof. Dr. Ada Yonath


DGK-News Date: 27. Februar 2014

Am 22. März 2014 verleiht die Stadt Remscheid die in Fachkreisen höchst angesehene Röntgenplakette an die bedeutende israelische Strukturbiologin Frau Prof. Dr. Ada Yonath.

2014_Ada_Yonath

Frau Prof. Yonath wurde am 22. Juni 1939 in Jerusalem geboren. Ihre Eltern waren zionistische Juden, die 1933 von Lodz (Polen) nach Palästina auswanderten. Sie studierte Chemie und Biochemie an der Hebräischen Universität Jerusalem. Nach ihrem Master Grad wechselte sie 1964 an das international renommierte Weizmann-Institut der Wissenschaften, ein multidisziplinäres Institut für naturwissenschaftliche Forschung und Ausbildung in Rechovot, Israel. Hier begann sie Ihre bedeutenden Forschungen zur  Röntgenkristallographie. Nach Aufenthalten in den USA am Carnegie Mellon Institute, Pittsburgh und am Massachusetts Institute of Technology, Cambridge  kehrte sie 1970 an das Weizmann-Instituts zurück. Seit 1988 ist sie dort Professorin für Strukturbiologie und seit 1989 zugleich Direktorin des Kimmelmann Center for Biomolecular Assemblies.

Ada Yonath hat eine besondere Beziehung zu Deutschland. Von 1986 bis 2004 leitete sie eine der drei Max-Planck-Arbeitsgruppen, die gegründet worden waren, um für die biologische Strukturaufklärung die Synchrotron-strahlung des DESY in Hamburg zu nutzen. Sie ist eine gute Freundin des aktuellen DESY Direktors und Röntgenplakettenträgers Prof. Dr. Helmut Dosch, der die ehrenvolle Aufgabe übernommen hat, die Laudatio auf seine Kollegin zu halten.
Ada Yonaths großer Verdienst ist die Entwicklung besonderer Verfahren für die Kristallisation von Ribosomen, die es erlauben, diese für die Gen-Programmierung wichtigen makromolekularen Komplexe bis auf die atomare Ebene zu entschlüsseln. Mit Hilfe der Röntgenstrukturanalyse gelang es ihr damit, den Wirkmechanismus von mehr als 20 Antibiotika exakt aufzuklären. Für ihre Forschungen zur Struktur und Funktion des Ribosoms wurde Ada Yonath im Jahr 2009 gemeinsam mit dem indisch-amerikanischen  Ribosomenforscher und Strukturbiologen Venkatraman Ramakrishnan und dem US-amerikanischer Molekularbiologe und Biochemiker Thomas A. Steitz der Nobelpreis für Chemie 2009 ausgezeichnet.Die Stadt Remscheid freut sich und ist geehrt, eine solche bedeutende internationale Wissenschaftlerin in der Röntgenstadt Lennep am 22. März begrüßen zu dürfen.

Aufgrund des in diesem Jahr von der UNESCO ausgerufenen „Internationalen Jahres der Kristallographie“ wird anlässlich der Veranstaltung ebenfalls der Präsident der International Union of Crystalography (IUCr) Professor Gautam Desiraju erwartet.