Die Kristallographie in Deutschland hat ein positives Ereignis zu feiern, die Einweihung des Instituts für Anorganische Chemie und Kristallographie an der Universität Bremen. Durch die Umbenennung wird die starke kristallographische Entwicklung in der Chemie jetzt auch nach außen zu dokumentiert. Dieses werden wir am 11.1.16 im Rahmen des GDCh Kolloquiums um 17 Uhr im Gebäude NWII, Raum C0300 mit einem Vortrag von Prof. Luger feiern. Dem neuen Institut gehören im Moment folgende Gruppen an:
Prof. Dr. Jens Beckmann, Metallorganische Chemie
Prof. Dr. Thorsten M. Gesing, Chemische Kristallographie fester Stoffe
Prof. Dr. Simon Grabowsky, Quantenkristallographie
Die Kristallographie hat eine enorme Bedeutung für alle naturwissenschaftlichen Disziplinen, was nicht nur durch mehr Nobelpreise als für jede andere Teildisziplin, sondern auch durch das International Year of Crystallography der UNESCO im Jahr 2014 (IYCr2014) ausgedrückt wurde. Dennoch wird die aktive Forschung auf dem Gebiet der Kristallographie besonders in Deutschland immer weiter zurückgedrängt, obwohl die kristallographische Methodenentwicklung gerade jetzt neue Wege der Einsicht in elektronische Vorgänge eröffnet und lange nicht abgeschlossen ist. Wir wollen durch die Institutsneugründung diesem Trend entgegenwirken und kristallographische Expertise an der Universität Bremen bündeln, was ein zukunftsweisender Schritt für moderne Anwendungen materialwissenschaftlicher Fragestellungen und darüber hinaus ist.
Der Festvortrag wird von Prof. Dr. Peter Luger (Freie Universität Berlin), dem aktuellen Carl-Hermann-Medaillen-Preisträger der DGK, in englischer Sprache gehalten. Prof. Luger spricht zum Thema
EXPERIMENTAL ELECTRON DENSITY WORK, NOW AND THEN: FROM SMALL TO MACROMOLECULES