07. – 09.07. 2011, HZB BERLIN-ADLERSHOF
Im Rahmen der Aktivitäten des Arbeitskreises 1 „Biologische Strukturen“ der deutschen Gesellschaft für Kristallographie wurde dieses Jahr bereits zum 3. Mal nach 2007 und 2009 der Workshop „X-ray Diffraction Data Collection using Synchrotron Radiation“ organisiert und vom 07. bis 09. Juli in Berlin am BESSY II-Synchrotron des Helmholtz-Zentrums Berlin in Berlin-Adlershof durchgeführt.
Das Ziel des Workshops lag in der Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten auf dem Gebiet der Strukturbiologie bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Röntgenbeugungsexperimenten unter der Verwendung von Synchrotron- strahlung. Der Teilnehmerkreis bestand aus 20 jungen Strukturforschern (Masterstudenten, Doktoranden, Postdocs) aus Deutschland, Dänemark, Finnland, Israel, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, der Schweiz und der Tschechischen Republik, die aus insgesamt 68 Bewerbern ausgewählt wurden. Alle Teilnehmer besaßen kaum oder allenfalls begrenzte Kenntnisse auf dem Gebiet der Diffraktionsdatensammlung, die durch den Workshop vertieft werden sollten.
Der dreitägige Workshop (Informationen unter ww.helmholtz-berlin.de/events/bessy-mx- workshop/index_de.html) untergliederte sich in die Vermittlung der wissenschaftlichen Grundlagen durch 10 Vorträge der sieben eingeladenen Betreuer zu den Themen Synchrotron- strahlung, Kristallvorbereitung, Sammlung und Auswertung von Diffraktionsdaten am Synchrotron, Qualitätskriterien von Diffraktionsdaten, Strahlenschaden sowie Phasen- bestimmung. Weiterhin wurden die Studenten während der Durchführung von fünf Röntgenbeugungsexperimenten (je ein Experiment pro Gruppe von vier Studenten) an den HZB-Strahlrohren für Makromolekulare Kristallographie und bei der erfolgreichen Auswertung der Beugungsdaten durch die Betreuer unterstützt. Am Ende des Workshops hatten die Studenten Gelegenheit, ihre erzielten Ergebnisse als Präsentation den anderen Teilnehmern vorzustellen. Das wissenschaftliche Programm wurde durch eine Postersession mit Beiträgen der Workshopteilnehmer abgerundet und es wurde ein Posterpreis für das beste Poster vergeben. Diesen erhielt Maika Genz aus Leipzig für ihr Poster „Development of Novel Artificial Metallo-Enzymes for Enantioselective Catalysis“. Eine Besonderheit dabei war, dass die 20 teilnehmenden Studenten selbst das beste Poster auswählen durften.
Die Veranstaltung konnte durch die großzügige finanzielle Unterstützung der DGK und des HZB sowie durch Spenden der IUCr und von internationalen Firmen und einer Tagungsgebühr von 50 bzw. 60 € pro Teilnehmer vollständig finanziert werden. Die Organisatoren und auch die Teilnehmer schätzen diesen Workshop als sehr gelungen ein. Durch das große Engagement aller Mitwirkenden war es möglich, das anspruchsvolle Programm umzusetzen und somit ein Maximum an Wissensvermittlung zu erreichen. Aufgrund des überaus positiven Feedbacks von Seiten der Teilnehmer, wird der Workshop im Jahr 2013 erneut stattfinden.
Annette Faust (Universität Kiel), Uwe Müller (HZB) und Manfred S. Weiss (HZB)
Teilnehmer, Tutoren und Gäste des DGK-AK1-Workshops 2011 am HZB in Berlin-Adlershof